Wie gliedert man sich angemessen in die städtebauliche Körnung von Kinzenbach ein, mit einer Baumasse, die zunächst den größer scheint als selbst die öffentlichen Einrichtungen wie Multifunktionshalle und die Villa Lichtblick im Westen.
Um den städtebauliche Rahmen nicht zu sprengen haben wir uns für die räumliche Strategie entschieden die Baumasse in vier Einzelkörper zu gliedern und damit ein harmonisches Bild mit der Umgebung zu erzeugen. Dabei referenzieren die Dachformen die Umgebenden Satteldächer, setzen sich aber durch die asymmetrischen Giebel ab und bilden untereinander ein deutliches Ensemble. Die Einzelkörper folgen der sanften Topographie des Hangs und staffeln sich nach Süden ab.
Typologisch werden die Gruppenräume an einem Spielflur aneinandergereiht: Der Spielflur ist verbindendes Element. Durch großzügige Öffnungen werden Gruppenräume und Aussenanlagen durch Blickbeziehungen miteinnander verbunden und der Spielflur ist somit attraktiver Aufenthaltsraum.
Dabei befinden sich in der Regel 2 Gruppen und eine Sanitäreinheit in einem "Haus". Die Höhenentwicklung wird mittels sanfter Rampen im Innern hergestellt. Die entstehenden Zwischenraüme der Außenanlagen terrassieren sich als Freispielflächen ab, die den einzelnen Gruppen zugewiesen sind. Dennoch sind alle Freispielflächen miteinander verbunden und nicht zuletzt aus Lärmschutzgründen zur schönen Grünanlage der Mehrzweckhalle hin orientiert.
Baukonstruktiv setzten wir auf nachhaltige Holzkonstruktionen. Die größtenteils baugleichen Volumen haben einen hohen Vorfertigungsgrad und lassen sich in wirtschaftlicher Bauweise erstellen. Die Fassade bildet mit ihren Funierschichtholzplatten eine homogene Hülle, in die präzise, große Öffnungen geschnitten sind, die im Innern für eine freundliche Lichtstimmung sorgen. Viel schönes Holz prägt auch das Innenleben. Weiß lasierte Seekieferplatten sind einerseits ein robustes Material und erzeugen zudem eine behagliche Atmosphäre und bilden in den verschiedenen Spielzonen in unterschiedlichen Farblasuren, den gemeinsamen Nenner.
Ein leichter Niveausprung zwischen Bestandsgelände und Aussenspielbereich der Gruppen schafft eine klare aber nicht zu strenge Abgrenzung und Raumdefinition. Die grünen Höfe zwischen den Häusern schaffen einerseits eine klar definierte Eingangssituation (Eingangshof) und anderseits Rückzugszonen / Ruhezonen für die Kinder und ermöglichen differenzierte Sinneseindrücke. Die Spielwiese im Nordosten mit Spielgeräten für das freie Spiel sorgt für weitere Vielfältigkeit des Spielangebots.
Qualität der Gebäudehülle optimiert und Energieeffiziente Orientierung der Baukörper => keine künstliche zusatzinstallation die für die Behaglichkeit der Räume und ein angenehmes Raumklima sorgen müssen. Die Ost-West Ausrichtung der Baukörper stellt eine energieeffiziente Orientierung dar: Keine zu starken Solareinträge im Sommer, und dennoch solare gewinne im Winter durch die tief stehende Sonne, die nach Süden orientierten Gruppenräume geniessen dabei eine natürliche Verschattung durch die Hofausbildung der Baukörper. Weiter sind in dem Haustechnikkonzept Solarkollektoren und Photovoltaikpanele auf den streng nach Süden orientierten Dachflächen vorgesehen. Im allgemeinen sehen wir ein simples Energiekonzept vor: Nach Möglichkeit soll an das Fernwärmenetz angeschlossen werden. Aller Räume sind über die Fenster belüftet. Der Holzbau steht dabei als nachhaltiges und umweltfreundliches Material im Mittelpunkt.
Statut. Projet de concours pour la construction d'une crèche à Heuchelheim, Allemagne. Obtention du 3ème prix. Avec l'atelier Schober Zitzelsberger, Munich.